Dunkelkammer digital
Vom Datei-Management zum optimalen Fotodruck
Christian: Schreibe 100 x an die Tafel:
Ich soll nach dem Mittagessen nicht bei Unibuch vorbeischauen.
Ich soll nach dem Mittagessen …
Hat alles nichts geholfen: ich habe es doch wieder getan und mir oben genanntes Buch mitgebracht.
Zunächst einmal: das Buch hält alles in allem, was Titel wie Untertitel versprechen. Allerdings geht das etwas zu Lasten der “Tiefenschärfe”, denn Evans erkärt zwar tatsächlich alles von Bildauflösung bis Lagerung und Ausstellung, hat dafür aber nur rund 140 Seiten zur Verfügung, so dass er zwangsläufig nicht allzusehr ins Detail gehen kann. Einsteiger werden aber vielleicht gerade diese komprimierte Art der Darstellung zu schätzen wissen.
Apropros: Die Darstellung der einzelnen Themen folgt einem einheitlichen Schema, wodurch das Buch sehr gut zu lesen ist. Geht es etwa um Techniken der Bildbearbeitung, erklärt der Autor zunächst, wie das Foto aufgenommen wurde. Sodann wird Schritt für Schritt die Bearbeitung erklärt, wobei kommentierte Screenshots zum Einsatz kommen.
Groben Unfug konnte ich bislang in dem Buch nicht ausmachen – abgesehen vielleicht vom Kapitel Lagerung und Ausstellung und dort im Abschnitt Datensicherung: Evans stellt tatsächlich Zip-Laufwerke als Alternative zu CD-ROMs dar (wobei er immerhin auf die eingeschränkte Kompatibilität hinweist). Aus leidvoller Erfahrung kann ich nur dringend davor warnen, Backups auf proprietären Medien wie etwa Zip-Disketten anzulegen! CD-ROMs können im Fall der Fälle von allen erdenklichen Geräten gelesen werden – aber Zip-Disketten?! Nun ja: jeder, wie er mag – ich lass’ sowas aber lieber bleiben…
Insgesamt bleibt festzuhalten: wer ein Buch zum Theme Digitale Dunkelkammer sucht und sich nicht an einer etwas komprimierten und zwangsläufig regelmäßig etwas an der Oberfläche bleibenden Darstellung stört, ist mit dem Buch von Duncan Evans gut bedient.