Christians Fotoblog

Photographie | digitale Bildbearbeitung
Archive for 2019

Erfahrungsbericht: Fotobuch Professional Line von Saal-Digital

Einleitung

Digitalisierung hin oder her: Schöne und für mich wirklich wichtige Fotos möchte ich nach wie vor nicht nur als Datei – und sei es auch in irgendeiner “Cloud” gespeichert – auf einem Datenträger aufbewahren, sondern vielmehr auf echtem Fotopapier ausbelichtet haben. Insofern bin ich dann auch gerne konservativ – im besten Sinne des Wortes.

Anbieter, die Ausbelichtung auf echtem Fotopapier oder aber hochwertige Drucke anbieten, gibt es eine Reihe. Persönlich lasse ich seit mindestens 2005 (vielleicht auch davor, da müsste ich aber erst wühlen…) auch großformatige Abzüge (z. B. in 60 x 40 cm – für die damalige Ausstellung des Fotolabors der Universität Lüneburg) bei Saal-Digital fertigen.

Zwischendurch habe ich auch immer wieder einmal Fotobücher erstellt – und nun war es wieder an der Zeit, nachdem wir unser erstes Jahr im neuen Heim verbracht und während der Zeit viele schöne Bilder aufgenommen hatten, die ich nun in einem hochwertigen Fotobuch zusammenstellen wollte.

1. Das Fotobuch “Professional Line”

Neben den fast schon üblichen Varianten (Hardcover, Softcover – in verschiedenen Formaten usw.) bietet Saal inzwischen auch Fotobücher aus der Professional Line an, das durch eine besonders hochwertige Ausstattung überzeugt: Ganzledereinband bzw. Kunstledereinband, der auch mit einer 5 mm starken Acrylplatte über dem Titelbild des Buches kombiniert werden kann:

Das Fotobuch Professional Line in 30 x 30 cm und mit Acrylcover schien mir interessant und vor allem dem Anlass angemessen:

2. Gestaltung des Fotobuchs mit Photoshop

Saal bietet verschiedene Wege zum fertigen Fotobuch: Im Download-Bereich der Website des Anbieters lässt sich die Saal Design Software herunterladen, mit der – dazu komme ich noch – ein Fotobuch auf verschiedene Weise erstellt werden kann.

Persönlich bearbeite ich meine Fotos seit 2006 mit Photoshop und benötige daher – dachte ich zumindest zuerst – diese Software nicht, sondern rief erst einmal den Profi-Bereich der Saal-Website auf, um mir dort die nötigen “Eckdaten” für das Fotobuch anzusehen:

Vor allem die korrekten Pixelmaße und die Auflösung, damit ich auf der Grundlage meine Vorlagen mit Photoshop erstellen konnte:

Den Profi-Bereich von Saal kann ich auch unabhängig von konkreten Projekten nur empfehlen, denn der stellt viele hilfreiche Informationen zur Verfügung. Für mein Buch benötigte ich

  • eine Datei für den Einband: 2.374 x 2.551 Pixel (Dateigröße inkl. Beschnitt), 300 dpi (Variante mit Acryl-Cover), 35 Pixel Beschnitt (an allen Seiten) und
  • eine Datei für die Innenseiten: 4.890 x 2.480 Pixel (s. o.), 300 dpi, 35 Pixel Beschnitt (an allen Seiten).

Für Photoshop CC und InDesign CC stellt Saal Digital Adobe Plugins zum Download zur  Verfügung:

Deren Einbindung (Installation) und Nutzung wird dort ebenfalls erläutert:

Diese Plugins nutzte ich allerdings nicht, sondern erstellte meine Vorlagen direkt mit Photoshop anhand der Angaben (s. o.) aus dem Profi-Bereich:

Damit habe ich dann Einband bzw. das Titelbild und die Seiten gestaltet. Kleiner Tipp in dem Zusammenhang: Inzwischen legt Photoshop sehr komfortabel nach Vorgaben des Anwenders ein Hilfslinienlayout (Ansicht -> Neues Hilfslinienlayout) an, mit dessen Hilfe einzelne Fotos auf den Seiten des Buchs leicht ausgerichtet werden können:

Weitere Tipps:

  1. Platziert jedes Foto auf einer eigenen Ebene, dann kann jedes Foto unabhängig von den anderen und vom Hintergrund beliebig platziert bzw. ausgerichtet werden.
  2. Spielt mit Ebenstilen für Rahmen, Schlagschatten usw.
  3. Für Texte stellt Photoshop ein eigenes Textwerkzeug zur Verfügung, um Texte – ebenfalls auf eigenen Textebenen – praktisch beliebig gestaltet auf den Seiten positionieren zu können. Aber Vorsicht: Bei der Arbeit mit Texten bitte darauf achten, nicht die Mindestschriftgrößen zu unterschreiten, Einzelheiten dazu bitte ebenfalls im Profibereich nachlesen.

Auf die Weise habe ich dann nach und nach die Seiten des Fotobuchs gestaltet, erste Entwürfe dann aber auch durchaus erstmal über Nacht liegen lassen und die finalen Versionen erst danach erstellt – Dank Ebenentechnik (s. o.) kein Problem:

3. Bestellung des Fotobuchs

Sobald ich alle Seiten fertig gestaltet hatte, wollte ich das Buch bestellen. Dafür bietet Saal grundsätzlich zwei Möglichkeiten an:

  1. Direkt über den Webshop (“Profi-Upload”) oder
  2. über die Saal-Digital Design Software:

Da meine Bilddateien fertig gestaltet waren, wählte ich den Profi-Upload (Webshop), scheiterte dort aber, denn Fotobücher aus der Professional Line können bis dato nicht über den Profi-Upload, also direkt über den Saal-Webshop bestellt werden. Zumindest habe ich diese Möglichkeit nicht gefunden und insofern hätte mir ein entsprechender Hinweis auf der Website einiges an Zeit resp. Sucherei ersparen können. Das von mir gewünschte Fotobuch ist nach wie vor nicht im Webshop zu finden:

Blieb also doch nur der Weg über die Design-Software, die ich dafür eigentlich nicht extra herunterladen und vor allem installieren wollte – ging nun aber nicht ohne:

In letzter Konsequenz bedeutet das: Linux-Nutzer haben bis dato leider keine Möglichkeit, ein Fotobuch aus der Professional Line-Reihe zu bestellen, denn: Über den Webshop geht es nicht und die Design-Software läuft nicht unter Linux:

Wenn zumindest das finale Bestellen doch nicht ohne die spezifische Software möglich ist, schauen wir uns das zumindest kurz an. Nach dem Starten der Software fand ich unter den Fotobüchern dann zum Glück auch das aus der Professional Line:

Dort wählte ich dann die Ausführung in 30 x 30 cm…:

…und auf der folgenden Seite die gewünschten Optionen: Cover/Umschlag: Acryl + Leder, Cover-Oberfläche: Leder schwarz, Innenseiten-Oberfläche: Fotopapier glänzend usw.:

Auf der nächsten Seite konnte ich dann auswählen, wie das Buch erstellt werden soll. Dafür bietet Saal drei Modi an:

  1. “Do it yourself” – geht von einer leeren Vorlage aus (ja bitte, das ist eher mein Ding..),
  2. “Make it faster” – Das “OneMinute-Fotobuch” für Einsteiger oder Kunden mit wenig Zeit,
  3. “Make it easier” – Der “AutoLayout”-Modus für Neulinge oder Kunden mit noch weniger Zeit.

Ok, die Varianten 2 und 3 mögen einen niedrigschwelligen Zugang zum Fotobuch ermöglichen – insofern ein begrüßenswerter Ansatz. Für mich persönlich (wohlgemerkt) wäre das aber nichts: Da ich Fotobücher eher selten, dann aber wirklich aus mir wichtigen Fotos erstelle, nehme ich mir dann auch die Zeit und überlasse die Gestaltung keiner (Semi-)Automatik. Für Einsteiger aber sicher hilfreich, keine Frage.

Habe dann also den “Do it yourself“-Modus gewält, die korrekte Seitenzahl eingestellt…

und die leeren Seiten der Vorlage dann selbst gefüllt:

Nachdem ich alle Grafiken in Photoshop vorbereitet hatte, war die “Gestaltung” mit der Software rasch erledigt, denn ich musste nur noch Titelgrafik und Grafiken für die Seiten jeweils “als Hintergrundbild einfügen“:

So war das ganze Buch dann recht schnelll gefüllt:

Der Rest des Bestellvorgangs ist dann fast schon ein “Selbstläufer”: Das fertige Buch sollte erst noch einmal gründlich überprüft werden (kann ich nur empfehlen, auch wenn theoretisch nur wenig schiefgehen kann), wird schließlich in den Warenkorb gelegt und bestellt.

Der Upload der einzelnen Bilddateien zu Saal-Digital ging erstaunlich und erfreulich schnell und war in wenigen Minuten erledigt.

4. Das fertige Fotobuch

Nach ein paar Tagen kam das sorgfältig verpackte und insgesamt sehr gut gefertigte Fotobuch bei uns an – aber seht selbst:

Etwas getrübt wurde der ansonsten durchweg positive Gesamteindruck durch ein paar kleine Tröpfchen Klebstoff, die zwischen die beiden ersten Seiten getropft sein müssen, sich zum Glück aber vorsichtig “abknibbeln” ließen, ohne dabei die Oberfläche der Ausbelichtungen zu beschädigen.

Ansonsten sind wir beide von dem Buch begeistert: Es macht tatsächlich einen professionellen, hochwertigen Eindruck! Die Farbwiedergabe der Hochglanzabzüge ist brillant, durch die Layflat-Bindung fehlt ein störender Buchfalz in der Mitte, d. h. die Seiten können vollständig aufgeklappt werden. Dadurch können großformatige Fotos über die gesamte Buchmitte platziert werden – wovon ich in meinem Buch praktisch durchgehend Gebrauch gemacht habe.

Fazit

Die Investition in das Fotobuch aus der Professional Line hat sich absolut gelohnt. Hoffentlich bietet Saal Digital die “Symbiose aus Acrylglas Cover und Bezug in Lederoptik in schwarz” möglichst noch lange an, damit wir unsere Jahreschronik dann im Herbst 2019 in passender Ausführung fortsetzen können.

tl;dr

Das Saal Digital Fotobuch aus der Professional Line (30 x 30 cm) mit Acrylglas Cover und schwarzem Bezug in Lederoptik überzeugt mich auf der ganzen Linie: Dank hilfreicher Angaben im Profi-Bereich der Saal-Website können die benötigten Bilddateien leicht z. B. mit Photoshop gestaltet, die fertigen Bilder dann mit der Design-Software zum Fotobuch zusammengefügt und das Buch schließlich aus der Software heraus bestellt werden.

Saal fertigte und lieferte das Buch innerhalb weniger Tage, die Fertigungsqualität überzeugt und das Buch insgesamt macht einfach nur Spaß!