Christians Fotoblog

Photographie | digitale Bildbearbeitung

Reprofotografie mit der EOS 300D (2.)

Oder: wie man nicht kopierbare Bücher doch kopiert […]

Einige Bücher, die ich für meine Doktorarbeit auswerten muss, dürfen aufgrund ihres Alters nicht fotokopiert werden. Nebenbei: selbst wenn ich sie kopieren dürfte, lasse ich es bei manchen lieber bleiben, weil ich befürchte, dass sie andernfalls zwischen meinen Fingern zu Staub zerfallen… Schließlich ist es natürlich auch eine Kostenfrage, denn selbst wenn Fotokopien inzwischen recht günstig sind, kommt im Laufe der Zeit einiges an Kopierkosten zusammen.

Da ich die einschlägigen Bücher meist nur per Fernleihe bekommen kann und sie mir dementsprechend nur sehr begrenzte Zeit zur Verfügung stehen, musste ich mir also etwas einfallen lassen, wenn ich auch nach Rückgabe der Titel noch auf ihren Inhalt zurückgreifen möchte (ohne sie nochmals ausleihen zu müssen).

Nach der erfolgreichen Reproduktion der Karte, machte ich mich also erneut daran, eine Quelle schlicht abzufotografieren.

Folgende Hilfsmittel (neben der Kamera selbst natürlich) habe ich dafür benutzt:

  • Canon EF 50 mm f/1.8 II
  • Stativ
  • Drahtauslöser

Das Buch habe ich auf einen relativ niedrigen Tisch abgelegt und die Kamera bzw. die Sensorebene u. a. mit Hilfe der Libellen am Stativkopf parallel dazu ausgerichtet, um Verzerrungen möglichst zu vermeiden. Völlig ausschließen lassen sie sich freilich nicht, da ich das Buch nur behutsam aufschlagen und nicht etwa gewaltsam öffnen wollte.

Da es sich bei dem Buch um ein statisches Motiv handelt, musste ich mir um die Belichtungszeit keine Gedanken machen, sondern konnte – im Gegenteil – sogar noch auf Blende 8 abblenden, um zum einen eine möglichst große Schärfentiefe zu erhalten, zum anderen aber auch die gute Abbildungsqualität der Festbrennweite optimal auszunutzen.

Nachdem alles ein- bzw. ausgerichtet und der Drahtauslöser angeschlossen war, konnte es losgehen. Im Grunde lief es so ab: *klick* – kurzer Kontrollblick – *umblätter* – *klick* usw.

Ausnahmsweise habe ich die Bilder hier einmal nicht im RAW-, sondern gleich im JPEG-Format aufgenommen, nachdem ich passende Bearbeitungsparameter eingestellt hatte. Das ersparte mir die Nachbearbeitung.

Apropros Nachbearbeitung: sollte sie gleichwohl erforderlich oder gewünscht sein, kann ich dafür IrfanView uneingeschränkt empfehlen: es ist – soweit es für nicht-kommerzielle Zwecke eingesetzt wird – Freeware und verfügt über einen extrem praktischen Batch-Modus, so dass sich eine Vielzahl von Bildern am Stück bearbeiten oder umbenennen lassen. So habe ich etwa die Fotos im Stapelverarbeitungs-Modus umbenannt, da ich jedem Dateinamen die dazugehörende Seitenzahl voranstellen wollte, was mich – hätte ich das von Hand erledigen müssen – wahrscheinlich Stunden gekostet hätte (so war es in wenigen Sekunden erledigt).

Nachfolgend eine Seite aus einem der zuletzt von mir abfotografierten Bücher:
[Titelseite]

Die 6,3 Megapixel der 300D machen sich hier wirklich bezahlt: die Auflösung ist nicht nur hoch genug, um die Bilder gut am Bildschirm lesen zu können – sie reicht auch locker aus, um später ggf. scharfe Abzüge oder Ausdrucke der Fotos herstellen zu können.

Mit etwas Übung ist das Abfotografieren überdies schneller als das Fotokopieren. Für mich ist es nach alledem die Methode der Wahl, wenn fotokopieren nicht möglich ist oder ich ein digitales Faksimile eines schon etwas älteren Buches benötige.

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